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Chronik 20 Jahre

CHRONIK 1999 – 2001 Seite 3 Die 14. „International Conference on Ion Beam Analysis” und die 6. „European Confe- rence on Accelerators in Applied Research and Technology“ finden im Juli 1999 in Dres- den unter der organisatorischen Leitung des Instituts für Ionenstrahlphysik und Material- forschung statt. Im Ionenstrahlzentrum werden im Herbst 1999 die Beamlines von Beschleuniger und Ionenimplanter gekoppelt und erstmalig Doppelstrahl-Experimente zur Ionenstrahl- synthese von Halbleiter-Nanostrukturen durchgeführt. Prof. Wolfgang Enghardt erhält im Novem- ber 1999 gemeinsam mit Prof. Gerhard Kraft (GSI Helmholtzzentrum für Schwerionen- forschung) und Prof. Jürgen Debus (Deut- sches Krebsforschungszentrum) den Erwin- Schrödinger-Preis für die „Vorbereitung, Entwicklung und klinische Einführung der Krebstherapie mit Ionenstrahlen“. Der Preis wird von der Helmholtz-Gemeinschaft und dem Stifterverband für die deutsche Wissen- schaft verliehen. Im Dezember 1999 wird Dr. Katrin Lauck- ner mit dem Christoph-Schmelzer-Preis des Vereins zur Förderung der Tumortherapie mit schweren Ionen e.V. am GSI Helmholtz- zentrum für Schwerionenforschung für ein 3D-Rekonstruktionsverfahren zur Kontrolle der Tumorbestrahlung ausgezeichnet. 2000 – 2001 Der Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf (VKTA) schließt den Rückbau der „Anordnung für kritische Expe- rimente“ sowie des Ringzonenreaktors des ehemaligen Zentralinstituts für Kernforschung im Jahr 2000 ab. Außerdem erfolgen Still- legung und Abbruch des Urantechnikums. Die EU fördert die Rossendorf Beamline ROBL von 2000 bis 2003 als Nutzereinrich- tung im Rahmen des Programms „Access to Research Infrastructure“. Mit Prof. Manfred Helm erhält das Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung im Februar 2000 einen zweiten Direktor. Er soll künftig die Forschung am Freie-Elek- tronen-Laser an der Strahlungsquelle ELBE leiten. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten steht die Infrarot-Spektroskopie spezieller Halblei- ter-Übergitter, eine neue Abteilung Halbleiter- spektroskopie wird aufgebaut. Ebenfalls im Februar 2000 wird Prof. Thomas Fanghänel Direktor des Instituts für Radiochemie. Dr. Lars Rebohle erhält im Juni 2000 den Jürgen-Geiger-Preis für seine Dissertation zu den Lumineszenzeigenschaften ionenimplan- tierter Oxide. Das Institut für Bioanorganische und Radiopharmazeutische Chemie ist lokaler Organisator des 7. „International Symposium of the International Isotope Society“, das im Juni 2000 in Dresden stattfindet. Die Zentralabteilung „Neue Beschleuni- ger“ wird Ende 2000 aufgelöst, nachdem das Zyklotron bereits im März stillgelegt worden war. Die Mitarbeiter werden in die neugegrün- dete Zentralabteilung ELBE integriert. Im März 2001 erhält Prof. Thomas De- korsy den Gustav-Hertz-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für seine Arbeiten zur Ultrakurzzeit-Spektroskopie an Halblei- tern. Am 3. Mai 2001 wird an der Strahlungs- quelle ELBE der erste Elektronenstrahl er- zeugt. Es folgen: erste Bremsstrahlung (2002), erster Laserstrahl im Infrarotbereich am Freie-Elektronen-Laser (2004), erstes Neutronen-Experiment (2007), erster Positro- nenstrahl (2011). Die offizielle Einweihung von ELBE findet am 11. September 2001 u.a. im Beisein des sächsischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, Prof. Hans Jo- achim Meyer, statt. Im Dezember 2001 bewilligt die Deutsche Forschungsgemeinschaft der TU Dresden den Sonderforschungsbereich 609 „Elektro- magnetische Strömungsbeeinflussung in Metallurgie, Kristallzüchtung und Elektro- chemie“, der bis Ende 2012 sehr erfolgreich läuft und an dem das Zentrum zu etwa 50% beteiligt ist. 2002 – 2003 Der Bereich der Radiopharmaka-Herstellung im PET-Zentrum wird 2002 nach den neues- ten Regeln der Guten Herstellungspraxis Highlights aus der Forschung: In einem gemeinsamen Projekt mit der Firma Wacker Siltronic Burghausen (Bayern) wird 1998 ein Verfahren entwickelt, um Transportphänomene in flüssigen Silizium- schmelzen über maßgeschneiderte mag- netische Felder zu kontrollieren. Das Projekt ist die wesentliche Grundlage dafür, das Czochralski-Verfahren zur Züchtung von Si- lizium-Einkristallen zu erweitern und so den Übergang in der Produktion von 200-mm- zu 300-mm-Wafern für die Mikroelektronik zu ermöglichen. Im November 1999 erzeugen Rossen- dorfer Wissenschaftler vom heutigen Insti- tut für Fluiddynamik zusammen mit Kolle- gen am Institute of Physics in Riga ein durch flüssiges Natrium selbst erzeugtes mag- netisches Feld und weisen damit erstmals die Entstehung des Erdmagnetfeldes im Labor nach. Wissenschaftler des ehemaligen Insti- tuts für Radiochemie können Ende der 1990er Jahre einen bis dahin unbekannten Uran-Calcium-Komplex nachweisen und charakterisieren. Dieser zählt zu den wich- tigsten chemischen Ausprägungsformen von Uran in Wasser und hat damit einen wesentlichen Einfluss auf das Ausbreitungs- verhalten des radioaktiven Schwermetalls in der Umwelt. Im Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung werden neue Radiotracer für die Diagnostik von Hirntumoren ([18 F]OMFD, 1999) und zur Visualisierung von Vorgängen der Neurotransmission bzw. von Hirnerkrankungen ([18 F]Fluormethyl- McN 5652, 2009; [18 F]Flubatine, 2011) ent- wickelt und erstmalig am Menschen ein- gesetzt. Die Arbeiten zur Entwicklung Tc-99m-markierter ZNS-Rezeptorliganden zur Neurotransmission auf der Basis von neuen koordinationschemischen Konzepten führen zu den bisher am besten bindenden Substanzen (2002) und werden von zahl- reichen internationalen Arbeitsgruppen aufgegriffen. In der Strahlungsquelle ELBE wird im Jahr 2007 der im Zentrum entwickelte su- praleitende Photoinjektor zur Vorbeschleu- nigung der Elektronen als weltweit erster seiner Art in Betrieb genommen. Wissenschaftler des Hochfeld-Magnet- labors Dresden und des Instituts für Ionen- strahlphysik und Materialforschung weisen im Mai 2009 erstmalig Supraleitung in stark dotierten Proben des Halbleiters Germa- nium nach. Forschern im Institut für Strahlenphysik gelingt es zusammen mit Kollegen im OncoRay-Zentrum im Jahr 2010, Krebs- zellen mit laserbeschleunigten Protonen zu bestrahlen. Sie haben das Ziel, einen kom- pakten Laserbeschleuniger für die Ionen- strahltherapie zu entwickeln, der herkömm- liche, große Beschleunigeranlagen ersetzen könnte. Mit der Einführung des ersten deut- schen PET/MR-Gerätes für Ganzkörper- untersuchungen am Menschen (2011) im Institut für Radiopharmazeutische Krebs- forschung wird ein neuer diagnostischer Horizont aufgestoßen. Im Hochfeld-Magnetlabor Dresden wird im Januar 2012 ein gepulstes Magnetfeld von 94,2 Tesla erzeugt – ein neuer Europa- Rekord! Im Juni 2011 waren die Forscher mit einem 91,4 Tesla starken Magnetfeld sogar weltweit führend. Das National High Magnetic Field Laboratory im US-amerika- nischen Los Alamos erzielte später als erste Einrichtung weltweit mehr als 100 Tesla.

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