VDI-Webinar: Ressourcenwende über nachhaltiges Produktdesign am Beispiel ausgewählter Konsumgüter

  • Wann: 20. August 2024, 16:30 - 17:30 Uhr
  • Wo: online
  • Anmeldung
Foto: Großversuch Circular by Design 3 ©Copyright: HZDR/HIF

Großversuch im Rahmen des Projekts Circular by Design, bei dem 100 Kühl-Gefrierkombinationen hinsichtlich ihrer Recyclingfähigkeit untersucht wurden.

Bild: HZDR/HIF

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Dem Rezyklateinsatz insgesamt aber auch speziell in neuen Elektronik-Produkten muss zukünftig deutlich mehr Beachtung geschenkt werden. Das Umweltbundesamt geht beispielsweise davon aus, dass 67 % der produzierten Eisen- und Stahlmengen und 90 % der produzierten Kupfer-, Blei-, Aluminium- und Zinkmengen bereits heute aus Rezyklat bestehen könnten.

Grundsätzlich gibt es schon jetzt ein recht breites Spektrum an Instrumenten - wie das Design for Recycling - oder das Recht der Konsumenten, ihre alten Produkte kostenlos im Laden oder Wertstoffhof abzugeben, um eine deutlich bessere Verwertung zu ermöglichen. Allerdings mangelt es auf allen Seiten an einer wirklichen Umsetzung: Hersteller nutzen immer noch untrennbare Kleb- statt Steckverbindungen, gestalten ihre Produkte nicht modular, und verhindern so eine fachgerechte Reparatur bzw. Demontage und damit ein qualitativ hochwertiges Recycling.

Das Webinar nimmt nun das Recycling, der in den Produkten enthaltenen v.a. metallischen Rohstoffe, insbesondere die Vielfalt der verwendeten Legierungsarten, und das damit in Zusammenhang stehende Produktdesign ausgewählter WEEE-Produkte (Konsumgüter) in den Fokus, da das Recycling von Elektrogeräten aufgrund ihrer Komplexität die größten Probleme bereitet. Das liegt nicht nur an der unsachgemäßen Entsorgung – 2019 wurden nur 45 % ordnungsgemäß erfasst – oder dem recyclingunfreundlichen Produktdesign, das eine automatische Demontierbarkeit (z.Zt. wird die Demontage, wenn überhaupt, vor allem manuell gemacht) nahezu unmöglich macht, sondern auch an den heute noch weitestgehend fehlenden geeigneten Recycling-Technologien bzw. –Infrastrukturen für diese stofflich sehr komplex zusammengesetzten Stoffströme.

Die vorhandenen Ideen und Richtlinien zur demontage- und recyclinggerechten Gestaltung von Produkten sind meist nicht oder nur rudimentär umgesetzt, so dass eine Fraktionierung und sortenreine Trennung technisch und ökonomisch derzeit zu aufwändig oder ganz und gar unmöglich ist. Viele Wertstoffe gehen damit dem Rohstoffkreislauf verloren. Das wird auch anhand eines Großversuchs, der bei STENA (heute Recular) durchgeführt wurde, verdeutlicht, und anhand dessen Möglichkeiten aufgezeigt, wie man die Situation wesentlich verbessern kann. Denn bereits am Anfang der Produktentwicklung entscheidet sich, ob und in welcher Qualität Rohstoffe am Ende des Nutzungszyklus des jeweiligen Produktes dann tatsächlich in den Kreislauf zurückgeführt werden können.