Nachricht vom 15. Juli 2024

Karriereschub für Marie Curie Stipendiatin

Dr. Soniya Dhiman erweitert ihre Forschungskompetenz zur Rückgewinnung von Metallen

Seit März 2024 ist Dr. Soniya Dhiman als Marie Sklodowska-Curie Stipendiatin am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) beschäftigt. Die Inderin forscht in der Abteilung Biotechnologie des HZDR-Instituts an Technologien zur wirtschaftlichen und ökologischen Rückgewinnung von Indium, Gallium und Germanium aus Industrieabfällen. Mit dem Stipendium des europäischen Förderprogramms werden promovierte Forschende unterstützt, die Forschungsaktivitäten im Ausland durchführen, neue Fähigkeiten erwerben und ihre Karriere voranbringen möchten, um so Spitzenleistungen zu erbringen.

Foto: Seit März 2024 forscht Dr. Soniya Dhiman als Marie Sklodowska-Curie Stipendiatin am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) zur Rückgewinnung strategisch wichtiger Metalle. ©Copyright: privat

Seit März 2024 forscht Dr. Soniya Dhiman als Marie Sklodowska-Curie Stipendiatin am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) zur Rückgewinnung strategisch wichtiger Metalle.

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Im Interview verrät Soniya Dhiman, warum sie ans Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) gekommen ist, was genau sie hier erforschen will und welche Bedeutung das Stipendium für sie hat.

Was ist dein wissenschaftlicher Hintergrund und warum bist du ans HZDR gekommen?

Nach meinem Chemiestudium erhielt ich im Jahr 2021 meinen Doktortitel im Fachbereich Chemie am Indian Institute of Technology Roorkee. Anschließend arbeitete ich am Indian Institute of Technology Delhi in der Abteilung für Bioverfahrenstechnik und Biotechnologie und habe mich dort im deutsch-indischen Projekt BioCuInGe mit der Abtrennung und Rückgewinnung kritischer Metalle aus Industrieabfällen befasst. Um von Forschenden zu lernen, die bereits langjährige Erfahrungen auf diesem Gebiet haben, bewarb ich mich für das Stipendium und bei Dr. Rohan Jain, der am HIF erfolgreich kritische Metalle aus Industrieabfällen zurückgewinnt.

Was sind deine Forschungsschwerpunkte und woran arbeitest du am HIF?

Mein Fokus liegt in den Bereichen Solvent Extraktion, Trennung, Rückgewinnung, Industrieabfälle, Entsorgung von Elektroschrott und Bergbauabfällen, Abwasserbehandlung, Siderophore, also selektiv bindende Biomoleküle, Abbau von Farbstoffen mithilfe von Nanopartikeln, Umweltschutz und die „grüne“ Chemie. Am HIF arbeite ich im Forschungsprojekt Eco-Metalophosphore unter der Leitung von Rohan Jain. Der Schwerpunkt meines Projekts liegt auf der Entwicklung von Technologien zur wirtschaftlichen und ökologischen Rückgewinnung von Indium, Gallium und Germanium aus Industrieabfällen. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer kommerziell tragfähigen und ökologisch nachhaltigen Technologie zur Rückgewinnung der Metalle aus urbanen Industrieabfällen. Denn Abwässer und Industrieabfälle sind wichtige sekundäre Quellen für Rohstoffe und entsprechend von großer Bedeutung für das Recycling.

Was bedeutet das Marie Curie Stipendium für dich?

Das Marie Skłodowska-Curie Postdoc Stipendium ist eine bedeutende Anerkennung meiner Forschungsexzellenz und meines Potentials. Es vermittelt Schlüsselkompetenzen wie die Zusammenarbeit mit der Industrie, die Arbeit an praxisnahen Anwendungen, das Verfassen von Patenten, Technologietransfer, Teamarbeit und die Fähigkeit, die Ergebnisse an Investoren und die breite Öffentlichkeit weiterzugeben. Es öffnet Türen für zukünftige Forschungen und ermöglicht mir, einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Wohlergehen zu leisten. Darüber hinaus bietet die Anwesenheit renommierter Forschender in unmittelbarer Nähe ein perfektes wissenschaftliches Ökosystem, in dem ich meine Netzwerke für meine zukünftige Karriere ausbauen kann. Durch das Stipendium bekommt meine Karriere einen deutlichen Schub, mit dem ich die Beantragung einer eigenen Forschungsgruppe angehen möchte.

Und zum Abschluss noch die Fragen, wie es dir in Deutschland und speziell in Dresden gefällt und was deine Pläne für die Zukunft sind?

Ich bin zum ersten Mal in Deutschland und mir gefällt das Land wie auch die Stadt Dresden sehr. Dresden bietet eine perfekte Mischung aus akademischer Exzellenz und hoher Lebensqualität, was es zu einem idealen Ort für die berufliche und persönliche Entfaltung macht.

Mein Plan für die Zukunft ist es, eine führende Rolle in der Forschung auf dem Gebiet der Ressourcenrückgewinnung an der Schnittstelle zwischen Industrie und Wissenschaft zu übernehmen. Ich möchte meine wissenschaftlichen Fähigkeiten ausbauen und mit Forschenden verschiedener Disziplinen zusammenarbeiten. Die Ergebnisse des laufenden Projekts möchte ich in hochrangigen internationalen Fachzeitschriften veröffentlichen und auf internationalen Konferenzen vorstellen, um so mein wissenschaftliches Netzwerk zu erweitern und meine Reputation zu stärken. Aber auch die Beantragung von Förderungen erweitert meine Kompetenzen und wird mich bei der Einwerbung eines ERC Starting Grants oder eines Helmholtz Young Investigator Grants unterstützen.

Aktuelle Publikation:

Choudhary, S.; Dhiman, S.; Hintersatz, C.; Matys, S.; Kutschke, S.; Tsushima, S.; Pollmann, K.; Saravanan, V.; Jain, R., Selective recovery of Cu from copper mold production waste by organic ligands, in Journal of Environmental Chemical Engineering, 12 (2024) (DOI: 10.1016/j.jece.2024.113398)

Über das Marie Curie Stipendium:

Mit den Marie Skłodowska-Curie Maßnahmen fördert die Europäische Union Wissenschaftler*innen und ermutigt sie so länder- und sektorübergreifend zu arbeiten und eine internationale Karriere zu machen. Dadurch wird Europa als Forschungsstandort gestärkt und die Attraktivität von wissenschaftlichen Laufbahnen gesteigert.


Weitere Informationen:

Dr. Soniya Dhiman | Abteilung Biotechnologie
Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
E-Mail: s.dhiman@hzdr.de  

Medienkontakt:

Anne-Kristin Jentzsch | Pressereferentin
Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
Tel.: +49 351 260 4429 | E-Mail: a.jentzsch@hzdr.de