Unterthema: VGA Sub-D 15 HD
Unterthema: Mac Sub-D 15
Während Mac- und PC-Monitore in der Regel mit separaten Sync-Eingängen ausgestattet sind, haben Workstation-Monitore oft nur drei BNC-Buchsen für die Rot-, Grün- und Blau-Videosignale vorzuweisen. Ähnlich wie beim FBAS (Farb/Bild/Austast-Signal) in der Video- und Fernsehtechnik werden hier die Synchronisationsimpulse in der Videologik auf eines (meist Grün) oder alle drei Farbsignale gemischt. Im Monitor muß dann ein sogenanntes `Amplitudensieb´ die Synchronisationsimpulse aus dem Videosignal extrahieren. Werden da nicht Erinnerungen an alte Vollröhren-Fernsehchassis aus dem Sperrmüll wach? Damals erledigte diese Aufgabe eine warm glühende PCF80, umgeben von handlich großen Elko-Pötten und fingerdicken Widerständen, heutzutage verstecken sich die zuständigen Bauteile in einem anonymen IC.
Das Prinzip ist freilich gleichgeblieben. Nimmt man die maximal mögliche Videosignal-Amplitude, den Weißpegel, als 100-%-Marke, liegt das tiefste Schwarz bei 30 %. Alles darunter ist Synchronisation. Das Amplitudensieb hat nun lediglich alles über 30 % abzuschneiden, fertig ist das Sync-Signal. Das heißt, fast: Vertikal- und Horizontalimpulse sind noch gemischt und müssen in einer weiteren Filterstufe getrennt werden.
Der Teufel steckt aber wie so oft im Detail: PC-Grafikkarten nach VESA (Video Electronics Standard Association) liefern nicht nur `negative´ (-H, -V), sondern bei bestimmten Auflösungen auch `positive´ Sync-Signale (+H, +V). Der Monitor sollte anhand der Polarität einfach erkennen, welche Auflösungen (und mithin welche Ablenkfrequenzen) vom PC vorgegeben werden - so dachte man sich das jedenfalls. Viele Multiscan-Monitore scheren sich aber nicht im geringsten um die Polarität, sondern ermitteln die Auflösungen direkt aus dem Timing der Synchronisationsimpulse.
Geblieben ist allerdings die Ungewißheit, ob die Grafikkarte für die vom (festfrequenten) Workstation-Monitor geforderten Ablenkparameter nun positive oder negative Impulse liefert. Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, habe ich deshalb zwei `Impulsgleichrichter´ vorgesehen, aufgebaut mit je einem EXOR-Gatter und einem RC-Glied, die dafür sorgen, daß das mit zwei Dioden aufgebaute OR-Gatter immer mit positiv gerichteten Impulsen beliefert wird. Exemplarisch sei hier die Schaltung für HSync erklärt: Das RC-Glied R1/C3 integriert den Sync-Impuls zu einer welligen Gleichspannung. Bei positiven Impulsen (0 V Ruhepegel) wird die Spannung an C3 nicht die Schaltschwelle des Gatters erreichen, wohl aber bei negativen Impulsen (5 V Ruhepegel). Im letzteren Fall invertiert das EXOR-Gatter die Impulse, im ersteren nicht. So einfach geht das!
Durch den im Vergleich zum Videosignal (1 Vss recht hohen Impulspegel (5 Vss) kann man sich eine aufwendige Klemmschaltung zum Einkoppeln sparen. Statt dessen genügt es, die Impulse über einen relativ hochohmigen Widerstand beizumischen, der das Videosignal kaum abschwächt und trotzdem einen Sync-Anteil von 30 % des Signalpegels gewährleistet. Da die Ausgangsimpedanz verschiedener Grafikkarten mitunter vom Sollwert 75 [OMEGA] abweichen kann, läßt sich der Sync-Pegel mit P2 einstellen - einfach soweit `aufdrehen´, bis der Monitor synchronisiert. Natürlich muß die Grafikkarte beziehungsweise der Mac [1] auf Ablenkfrequenzen eingestellt werden, die der Monitor auch beherrscht (technische Daten besorgen!). Abweichungen von 5 % sind meist unkritisch, bei mehr als 10 % besteht die Gefahr, daß der Monitor abraucht, denn Workstation-Monitore sind in der Regel für Festfrequenzen eingerichtet.
Achten Sie beim Aufbau, der durchaus auf einer Lochrasterplatine erfolgen kann, auf eine saubere Masseführung ohne lange Verbindungen und eine störfreie Versorgungsspannung (dem Rechner oder Monitor zu entnehmen). Hochfrequenz - und dabei handelt es sich hier - ist grundsätzlich `unlogisch´, und Masseprobleme führen oft zu Schatten oder einem unscharfen Bild.
Auch beim Mac kann die Schaltung helfen: Ob er ein Sync-On-Green liefert oder nicht, hängt von der Modellreihe, dem Baujahr und gegebenenfalls der Grafikkarte ab und ist bestenfalls empirisch zu ermitteln. Im Zweifelsfall hilft nur noch ein Oszilloskop oder Probieren. (cm)
[2] Carsten Meyer, Mattscheibenkleister, Universeller Adapter für PC-Monitore am Mac, c't 2/95 S. 260
1 | Rot Video |
6 | Rot Masse |
3 | Blau Video |
8 | Blau Masse |
2 | Grün Video |
7 | Grün Masse |
13 | HSync Signal |
10 | Sync Masse |
14 | VSync Signal |
4 | Sync Masse |
2 | Rot Video |
1 | Rot Masse |
9 | Blau Video |
13 | Blau Masse |
5 | Grün Video |
6 | Grün Masse |
11 | Sync Masse |
10 | Sense 2 |
7 | Sense 1 |
4 | Sense 0 |